Wissen über das östliche Europa im Transfer
Der 1517 gedruckte „Tractatus de duabus Sarmatiis“ des Krakauer Gelehrten Maciej z Miechowa beschrieb das östliche Europa zwischen Weichsel und Kaspischem Meer, von antiken Autoren Sarmatien genannt, erstmals quellenkritisch und realitätsnah. Zahlreiche Auflagen sowie Übersetzungen ins Polnische, Deutsche, Italienische und Niederländische belegen die Relevanz des Werkes im frühneuzeitlichen Raumdiskurs. Die philologisch-kulturwissenschaftliche Studie erschließt die Edition, Übersetzung und Rezeption des „Tractatus“, rekonstruiert seine Zirkulation im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts und analysiert, wie das Zusammenspiel von raumzeitlichem, editorischem und sprachlichem Transfer zu Modifikationen des Wissens über „Sarmatien“ führte.
Saskia Metan ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slavistik der TU Dresden.
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