Anmeldung bis zum 31. August 2020
Mit ihrem 24. Symposium greift die Deutsche Gesellschaft für Krankenhausgeschichte ein aktuelles Thema aus der zeithistorischen Forschung auf. Die Frage nach der staatlichen Verantwortung für das Gesundheitswesen wird angesichts der Privatisierung vieler Krankenhäuser und Medizinischer Versorgungszentren in der Bundesrepublik Deutschland bis heute intensiv diskutiert. Dabei spielen auch Vergleiche mit dem staatlichen Gesundheitswesen der DDR eine Rolle, etwa wenn es um die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung geht, die in den Polikliniken der DDR verwirklicht war. Im Rahmen unserer Tagung möchten wir die Entwicklung von Krankenhäusern im real existierenden Sozialismus untersuchen. Welchen Stellenwert besaßen sie im Gesundheitswesen, wie war es um ihre Ausstattung bestellt, wo lagen die Schnittstellen zu den Polikliniken? Häufig wird übersehen, dass sich auch in der DDR nicht alle Kliniken in staatlicher Trägerschaft befanden, sondern dass hier, im Gegensatz zu anderen sozialistischen Staaten, die Tradition konfessioneller Krankenhäuser in vielen Städten fortlebte.
In Halle (Saale) fand und findet sich das komplette Spektrum der stationären Krankenversorgung, vom Universitätsklinikum über die Poliklinik bis zum konfessionellen Krankenhaus. Von Halle ausgehend wollen wir in Vorträgen und Führungen das Krankenhaus im Sozialismus thematisieren, seine Spuren in der heutigen Versorgungslandschaft ausfindig machen und auch einen Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus nach Polen werfen.
Wir sind überzeugt, dass eine Tagung auch unter den derzeit schwierigen Bedingungen möglich ist. Alle Räume sind hinreichend groß gewählt, so dass Sicherheitsabstände eingehalten werden können, und wir nach jetzigem Stand nicht auf dem Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung während der Vorträge bestehen müssen. Alle Vortragenden haben ihr Kommen zugesagt, ebenso wurden die angefragten Führungen bestätigt. Leider derzeit nicht möglich ist die Buchung einer größeren Restauration, sodass wir uns für das abendliche gesellige Beisammensein in kleinere Gruppen und ggf. auch auf mehrere Lokale aufteilen müssen.
ANMELDUNG
Sehe die URL: https://www.krankenhausgeschichte.de/de/symposien/30-26-symposium
PROGRAMM
Donnerstag, 01.10.2020
13.30 Ankommen, Kaffee und Gebäck
14.00 Eröffnung, Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
14.30 Florian Bruns (Halle): Einführung: Das Gesundheitswesen der DDR
15.00 Führung Campus Magdeburger Straße (Christian König, Halle)
17.00 Annette Hinz-Wessels (Berlin): „Spezialbehandlungen“ von DDR-Patienten im Rahmen des deutsch-deutschen Gesundheitsabkommens und in den sozialistischen Bruderstaaten
17.30 Joanna Lusek (Bytom): Die Entwicklung der Klinik für physikalische Behandlung des Städtischen Krankenhauses Nr. 2 in Bytom (1945–1965)
Freitag, 02.10.2020
10.00 Florian Steger (Ulm): Poliklinik Mitte in Halle (Saale) – Ausgangspunkt. Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR
10.30 Eva Brinkschulte (Magdeburg): Zur Entwicklung der Kinderintensivstation in der DDR
11.00 Kaffeepause
14.00 Führung im Krankenhaus St. Barbara/St. Elisabeth
16.00 Fruszina Müller (Leipzig): Konfessionelle Krankenhäuser in der DDR
16.30 Rolf Möllenbrink (Münster): Aufbruch in die neunziger Jahre. Entwicklung des Klinikums Bernburg nach der Wende
Samstag, 3.10.2020
10.00 Thomas Klöss (Halle/Hamburg) Kurzvortrag und Führung, UKH, Ernst-Grube-Straße
11.30 Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte
14.00 Abschluss
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