Monday 24 August 2020

Justyna Aniceta Turkowska: Der kranke Rand des Reiches. Sozialhygiene und nationale Räume in der Provinz Posen um 1900. Marburg: Verlag Herder-Institut 2020

 


Justyna Aniceta Turkowska: Der kranke Rand des Reiches. Sozialhygiene und nationale Räume in der Provinz Posen um 1900. Marburg: Verlag Herder-Institut 2020, X, 426 S., € 79,–, ISBN 978-3-87969-436-5


Die preisgekrönte Dissertation von Justyna Aniceta Turkowska Der kranke Rand des Reiches. Sozialhygiene und nationale Räume in der Provinz Posen um 1900 ist soeben als Band 48 der Serie Studien zur Ostmitteleuropaforschung erschienen.

Die Grenzregionen des Kaiserreiches gerieten um 1900 verstärkt in den Fokus der hegemonialen Bevölkerungspolitik. Die auf sie aufbauende Sozial- und Gesundheitspolitik verfolgte einerseits das Ziel, die Lebenserwartung gerade der unteren Schichten zu erhöhen und die Kindersterblichkeit zu reduzieren. Andererseits versuchte sie national-politisch ausgerichtete Erziehungs- und Disziplinierungskonzepte durchzusetzen. Zu ihrem Schauplatz wurde insbesondere die multiethnische, deutsch-polnisch-jüdisch geprägte Provinz Posen. Wegen ihrer Grenzlage zum Russländischen Reich und wegen ihres slawischen Charakters galt diese ohnehin als ein „kranker Rand“ des Deutschen Reiches und wurde als epidemiologisches Risikogebiet wahrgenommen, das biopolitisch zu kontrollieren und neu zu gestalten war.

Justyna Aniceta Turkowska ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der School of History, Classics and Archaeology der University of Edinburgh. Sie hat Neuere und Neueste Geschichte, Soziologie und Politische Wissenschaften an der Universität Warschau, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Leibniz Universität Hannover studiert und wurde am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen promoviert.

Sie wurde für ihre Dissertation zum Thema „Der kranke Rand des Reiches. Sozialhygiene, Moral und Nation in der Provinz Posen um die Jahrhundertwende“ 2017 mit dem wissenschaftlichen Förderpreis des Botschafters der Republik Polen und mit dem Fritz Theodor Epstein-Preis des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen und -historiker e.V. 2018 ausgezeichnet.

Das Buch ist bestellbar unter vertrieb@herder-institut.de.

Inhaltsverzeichnis: https://multimedia.knv.de/cgi-bin/knvmmdb.dll?herkunft=knv&MM_IDENTNR=999bk&typ=INHAL&id=84627188&kennwort=YAOOCKOEQCIMEI&rang=02&variante=Standard

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